Individualisierung und Differenzierung

im Geschichts- und Politikunterricht

Ein prägendes Unterrichtsprinzip in den Neuen Mittelschulen - aber auch in vielen anderen Schulen der Sekundarstufe I und mittlerweile auch der Sek II - ist jenes der Differenzierung und Individualisierung. In der ersten Phase der Neuen Mittelschule wurde Differenzierung und Individualisierung vorrangig mit Blick auf die Schularbeitenfächer „Deutsch", „Englisch" und „Mathematik" entwickelt. Auf Perspektive sollte jedoch auch in die anderen Unterrichtsfächer nicht darauf verzichtet werden, denn auch hier sollten nicht alle SchülerInnen „über einen Kamm geschoren" werden, auch hier sollte an die Fähigkeiten und Bedürfnisse der einzelnen SchülerInnen angeknüpft werden.

Ausgangspunkt für das fachdidaktische Projekt ist die Erweiterung des Faches „Geschichte und Sozialkunde" um den Bereich der „Politischen Bildung", die zeitgleich mit den Versuchen zur Neuen Mittelschule im Schulsystem implementiert wurde. Seit der Einführung des Wahlalters 16 durch das Österreichische Parlament im Jahr 2007 sind die Schulen besonders aufgefordert, die SchülerInnen auf ihrem Weg zu mündigen BürgerInnen zu begleiten. Aus diesem Grund will das geplante didaktisch-methodische Projekt, die theoretischen und praktischen Ausführungen mit der domänenspezifischen Kompetenzdebatte, die auch international geführt wird, verknüpfen. Die theoretischen Grundlagen hierfür bilden das historische Kompetenzmodell der internationalen Projektgruppe FUER-Geschichtsbewusstsein und das österreichische Kompetenzmodell für Politische Bildung, das im Auftrag des BMUKK entwicklet wurde. Beide wissenschaftsorientierte Modelle erlangten aufgrund der Lehrplanänderung 2008 in der Hauptschule, im Gymnasium und in der Sonderschule einen herausragenden Rand als gesetzliche Norm.

In zwei Bänden sollen einerseits die theoretischen Grundlagen für differenzierende Möglichkeiten des Offenen Lernens gelegt werden. Darauf aufbauend sollen konkrete Unterrichtsbeispiele für die Bereiche der Geschichte und der Politischen Bildung zu eigenen Materialproduktionen anregen.

 

Projektleitung: Christoph Kühberger/ Elfriede Windischbauer

 

Laufzeit: 2009-2012

 

Publikation:


Kühberger, Christoph/ Windischbauer, Elftriede: Individualisierung und Differenzierung im Geschichtsunterricht. Offenes Lernen in Theorie und Praxis. Schwalbach/ Ts. (Wochenschauverlag) 2012.

Kühberger, Christoph/ Windischbauer, Elfriede: Individualisierung und Differenzierung im Politikunterricht. Offenes Lernen in Theorie und Praxis. Schwalbach/ Ts. (Wochenschauverlag) 2013.


Weietere Publikationen zu dieser Thematik:

 

Kühberger, Christoph: Individualisiertes Lernen. Methoden der Differenzierung in der politischen Bildung. In: Handbuch politische Bildung. Hg. v. W. Sander. Schwalbach/ Ts. 2014 (4. Auflage), S. 431-439.

 

 

Kühberger, Christoph: Fachdidaktische Diagnose als notwendige Voraissetzung im Umgang mit Heterogenität. Subjektorientierte Zugänge für das historische Lernen. In: Diversitätskategorien in der Lehramtsausbildung. Ein Handbuch. Hg. v. Ch. Kühberger/ S. Kronberger/ M. Oberlechner. Innsbruck - Wien 2016, 299-314.

 

 

Kühberger, Christoph/ Windischbauer, Elfriede: Diversität mit Individualisierung und Differenzierung begegnen. In: Diversitätskategorien in der Lehramtsausbildung. Ein Handbuch. Hg. v. Ch. Kühberger/ S. Kronberger/ M. Oberlechner. Innsbruck - Wien 2016, 315-327.

 

 

Kühberger, Christoph/ Weber, Philippe: Dialogisches historisches Lernen - ein produktiver Zugang der inneren Differenzierung. In: Geschichte lernen, H. 178, 2017, 32-39.

 

 

Kühberger, Christoph: Innere Differenzierung. Eine diversitätssensible Annäherung für den Wirtschafts- und Politikunterricht. In: Untrerricht Wirtschaft und Politik 2/ 2018, 2-7.